Offenbar kriegsbedingt liegen leider keine Unterlagen mehr vor, die belegen, wie und wann gezielt mit der Bekämpfung von Schadensfeuer durch eine Feuerwehr begonnen wurde. Es bleibt daher zu vermuten, dass sich in Obermeiser, ähnlich wie in anderen Dörfern, etwa in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die Bürger oder ein Verein organisierten, eine Feuerwehr bildeten und die damals üblichen Geräte (Eimer, Leitern und Einreißhaken) vorhielten. Denkbar ist aber auch, dass auf Initiative der Brandkasse, die ja bereits 1767 gegründet wurde, in den Gemeinden der Landgrafschaft Hessen-
Kassel in den folgenden Jahren eine Feuersordnung erlassen wurde, die die Brandbekämpfung regelte. Damals mussten oft genug Bürger unter Strafandrohung gezwungen werden, einer Löschanstalt – wie zu dieser Zeit die Feuerwehen hießen -
beizutreten. Jedenfalls gab es in Obermeiser später, dass heißt vor 1934, eine Pflichtfeuerwehr, der jeder männliche Einwohner zwischen 17 und 60 Jahren angehören musste. Das Spritzenhaus befand sich zu dieser Zeit im heutigen ehemaligen Bürgermeisteramt. Im Jahr 1934 wurde unter dem damaligen Bürgermeister Heinrich Herwig die Freiwillige Feuerwehr Obermeiser gegründet. Der erste Ortsbrandmeister wurde Adolf Sünder. Gründungsmitglieder waren: Fritz Finis, Bernhard Himmelmann, Georg Himmelmann, Christoph Hold, Georg Hold, Karl Hold, Eduard Jordan, Gustav Leck, Karl Lohne, Heinrich Neumeyer, Georg Richeling, Fritz Riede, Artur Sittig, Hermann Sünder, Adolf Sünder, Heini Zuschlag. Die Ausrüstung zur damaligen Zeit bestand aus: Pferdebespannter Handdruckspritze, Leitern und Einreißhaken. Auch wenige Ledereimer waren noch vorhanden, ebenso einige Lederhelme und Hakengurte. Die neu gegründete Feuerwehr wurde auch mit Uniformröcken ausgestattet, die von den örtlichen Schneidern angefertigt wurden. Hosen zur Uniform kaufte man sich selbst. Bei den am Sonntagmorgen stattfindenden Übungen wurde sehr viel Wert auf das Marschieren im Gleichschritt gelegt. Im zweiten Weltkrieg wurde auch die Wehr Obermeiser zu Einsätzen nach den Bombenangriffen auf Kassel gerufen.
Nachkriegszeit
Da nach Ende des zweiten Weltkrieges viele, insbesondere junge Männer noch in Gefangenschaft waren, konnte der Brandschutz mannschaftsmäßig nur unter Rückgriff auf 15 und 16-
jährige Jungen sichergestellt werden. Bei der Bestandsaufnahme der Ausrüstung waren außer einer veralteten Handdruckspritze sowie einigen wenigen C -
Druckschläuchen und Strahlrohren keine weiteren Geräte zur Brandbekämpfung vorhanden. Von den 28 Schutzbekleidungen der Vorkriegszeit waren nur noch 11 Feuerwehrröcke vorhanden. Einige Auszüge von Anschaffungen und Nennenswertem:
1948: In 1948 wurde die erste Motorspritze von der Gemeinde angeschafft. Ein alter TSA (aus Wehrmachtsbeständen), der einem Schäfer als fahrbares Dach über dem Kopf diente, wurde in Eigenleistung von den Wehrmännern aufgearbeitet. Es wurden Regale eingebaut und Schlauchhaspel selbst gefertigt und aufgesetzt. So kam die FF Obermeiser zu ihrem TSA. Dieser Anhänger wurde von einem Trecker zur Einsatzstelle gezogen.
1952: Da die Gemeinde kurz nach der Währungsreform über wenig Geld verfügte, griff die Feuerwehr zur Selbsthilfe; man bildete eine Laienspielgruppe, die in den Wintermonaten Theaterstücke einübte und aufführte. Aus den Überschüssen der eingespielten Eintrittsgelder wurden die ersten Kombis und Uniformen finanziert. Diese Theaterstücke wurden bis Ende der 50er Jahre aufgeführt. Der Theatergruppe gehörten an: Fritz Göllner, Hans Theobald, Hubert Schröder, Ewald Leck, Heinrich Himmelmann, Adolf Jütte, Edith Leck, Margret Fleischer, Lilli Könemann, Ilse Neumeyer, Christa Hossbach und Fritz Neumeyer.
1956: Es wurde beantragt, bis zum Frühjahr 1956 eine Sirene auf Kosten der Gemeinde zu beschaffen.
1957: In diesem Jahr wurde die Standarte der Freiwilligen Feuerwehr Obermeiser beschafft. Die Kosten in Höhe von 710,00 DM wurden zur Hälfte durch einen Zuschuss der Gemeinde beglichen. In Eigenleistung, ohne jeden Zuschuss, wurde von den Wehrleuten der Schlauchtrockenturm errichtet. – Die Gemeinde beschaffte eine Sirene. Damit entfiel die bis dahin übliche Alarmierung per „Horn“ oder durch „Sturmläuten“ per Kirchenglocke.
1958: Die Tragkraftspritze – ein Vorkriegsmodell – fiel bei den Übungen für die Leistungswettkämpfe aus und musste ersetzt werden. Eine moderne TS 8/8 mit Viertakt-VW-Industriemotor wurde gekauft die der Wehr fast 35 Jahre bis Ende 1993 gute Dienste leistete.
1959: In diesem Jahr ging die Freiwillige Feuerwehr Obermeiser bei den Wettkämpfen als Kreissieger hervor und belegte auf Regierungsbezirksebene den 4. Platz. Auch in den folgenden 60er Jahren wurden bei Wettkämpfen vorderste Plätze belegt (1962 ebenfalls Kreissieger) Wettkampfübungsleiter war in diesen Jahren Fritz Göllner.
1965: Unter Bürger-und Kreisbrandmeister Heinrich Schwarz wurde von der Gemeinde ein neues TSF (Ford Taunus) beschafft.Der bis dahin vom Trecker gezogenen TSA hatte ausgedient. Die Wehr konnte nun wesentlich schneller und effektiver eingesetzt werden. Bis 1965 wurde nicht nur zu Einsätzen im Dorf oder den Nachbardörfern im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe mit dem Trecker gefahren, sondern auch zu Feuerwehrfesten wurde mit „Bulldog und Wagen“ gefahren. Man muss sich das Ganze so vorstellen: Auf einem sogenannten „Gummiwagen“ wurden Strohballen gelegt oder später alte Kinobestuhlung vom damaligen Gastwirt Paul Sippel gestellt. Bei Bedarf wurde der Wagen noch mit einer Plane überspannt und fertig war das damalige „Mannschaftstransportfahrzeug“. An diesen Wagen wurde der TSA angehängt und das ganze wurde von einem Trecker (mit einer Spitzengeschwindigkeit von 20 bis 25 km/h) gezogen. Wenn man bedenkt, dass auf diese Weise selbst Feste von mehr als 30 Kilometern Entfernung (eine Wegstrecke) vom Heimatort besucht wurden, kann man sich vorstellen, wie lange die Fahrt dauerte. Doch ebenso beschwerlich wie die Fahrten zu dieser Zeit waren, so fröhlich (auch feuchtfröhlich) ging es auch manchmal zu. Nach einem guten Wettkampfplatz hatte man ja auch allen Grund dazu und manches Bierfass wurde, wenn die Zeit im Festzelt nicht ausreichte, auf dem Wagen während der langen Heimreise geleert. Am 16.7. wir Obermeiser von einem schweren Hochwasser heimgesucht in dem alle Einsatzkräfte gefordert wurden.
1966: In diesem Jahre fanden turnusmäßig Vorstandswahlen statt. Erster Ortsbrandmeister und Vorsitzender wurde Heinrich Neumeyer, zweiter Vorsitzender Ewald Leck, Schriftführer Fritz Göllner, Gerätewart Harald Leck, Kassierer Artur Sittig, Pressewart Herbert Best.
1968: Heinrich Neumeyer wird als Ortsbrandmeister wiedergewählt. Weiterhin wurde beschlossen, das alte TSA möglichst bald an einen Interessenten zu verkaufen.
1969: Die unzweckmäßig gewordenen Mitgliedskarten werden gegen Mitgliedsbücher ausgetauscht.
1970: Eines der „Behelfsheime“ in der Niedermeiser Straße steht in Flammen.
1971: Neue Uniformmützen werden angeschafft.
1972: Die selbstständige Gemeinde Obermeiser wurde im Rahmen der Gebietsreform in diesem Jahr der Großgemeinde Calden angegliedert. So wurde aus den einzelnen Wehren mit je einem Ortsbrandmeister, die Feuerwehr der Gemeinde Calden mit einem Ortsbrandmeister und sechs Wehrführern. Die Wehr Obermeiser hatte zu diesem Zeitpunkt 36 aktive Mitglieder.
1973: Durch einen Tausch mit der Wehr Calden, die das TSF von Obermeiser zu einem Gerätewagen ausbaute, kam ein LF8 (Opel Blitz, Baujahr 63) nach Obermeiser. Nunmehr war die Wehr in der Lage nicht nur Gerätschaften, sondern auch die Mannschaft in Gruppenstärke zu transportieren. Durch die Vorbaupumpe stand nun neben der TS auch eine zweite Pumpe zur Verfügung.
1974: Mit Kommers und Ehrungen, sowie einem Festzug und bunten Programm, feierte die Freiwillige Feuerwehr Obermeiser am 17. und 18. August ihr 40-jähriges Bestehen. Einen besonderen Einsatz hatte Wehr in diesem Jahr zu verzeichnen: Sie unterstützt das DRK im Spätsommer bei der Behebung des Wassernotstandes.
1975: Am 17.1. steht das zweite „Behelfsheim“ in der Niedermeiser Straße in Flammen.
1976: Keine nennenswerten Vorkommnisse.
1977: Das Kreisfeuerwehrverbandsfest fand in diesem Jahr am 25. und 26. Juni in Obermeiser statt. Als Festkapelle wurden acht Musiker aus Immenhausen verpflichtet. Für den großen Festzug spielten die Spielmannszüge Oberlistingen, Zierenberg, Holzhausen, Calden und Meimbressen.
1978: Wehrführer Leck sprach sich für eine gemeinschaftliche Beschaffung von Fahnenschränken aus und rief die Feuerwehrkameraden bei bevorstehenden Sängerfest, verbunden mit dem 75-jährigen Bestehen des Männergesangverein, bei den Vorbereitungsarbeiten kräftig mitzuhelfen.
1979: Um in Zukunft eine bessere Beteiligung an Übungen zu erzielen, wurde von Wehrführer Leck eine Vorausplanung für sinnvoll gehalten. Es wird festgelegt, dass an einem jeden zweiten Sonntag im Monat eine Übung stattfinden soll. Am 10.12. brennt die Jagdhütte von Jagdpächter Wolnitzke am Rammelsberg ab.
1980: Bei den turnusmäßig anstehenden Vorstandswahlen wurde Ewald Leck als Wehrführer und 1. Vorsitzender, Hermann Neumeyer (2. Vorsitzender), Fritz Göllner (Schriftführer), Artur Sittig (Kassierer) und Harald Leck (Gerätewart) einstimmig wiedergewählt. Stellvertretender Wehrführer wurde Heinz-
Georg Himmelmann.
1981: In diesem Jahr geht die FF Obermeiser eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Voitsdorf/Österreich ein. Auslöser war die Heirat von Helga Himmelmann (mit Max Zwickelhuber) nach Voitsdorf. Mit Bürgermeister Rolf Grimm wird über den geplanten Neubau eines Feuerwehrgerätehauses verhandelt.
1982: Obermeiser veranstaltet wieder ein Feuerwehrfest, an dem auch eine Abordnung der Partnerwehr aus dem Österreichischen Voitsdorf teilnahm. Die Baugenehmigung für das neue Feuerwehrgerätehaus wird erteilt, so dass möglicherweise mit dem Baubeginn im Frühjahr gerechnet werden kann. Bei dieser Baumaßnahme, so Wehrführer Leck, sei unter anderem ein Schulungsraum geplant, der zum größten Teil in Eigenleistung zu erstellen sei.
1983: Zum Brandeinsatz brauchte die Wehr in diesem Jahr nur einmal auszurücken und das auf dem Schützenfest, als im Bruchweg der Strohhaufen von Fritz Croll brannte.
1984: Zu einem Großbrand wie ihn Obermeiser in der jüngeren Vergangenheit nicht erlebt hat, mussten am 17.2. die Freiwilligen Feuerwehren aus Obermeiser, Niedermeiser, Westuffeln, Calden, Hofgeismar und Liebenau an den Brandort des landwirtschaftlichen Anwesen Werner ausrücken. Das Feuer griff von den Scheunen über das Wohnhaus über. Der Schaden belief sich auf 500.000,00 DM. Nach gewaltigem Gewitter am 8.6. hieß es in Obermeiser „Land unter“. Aus dem gesamten Landkreis Kassel wurden Feuerwehren zusammengezogen und nach Obermeiser beordert. Rund 200 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Hier hatte die Flutwelle der sich wie ein reißender Strom gebärenden Warme noch bösere Folgen als beim Hochwasser 1965. Die Gemeinde hatte zusammen mit der damals noch selbstständigen Kreissparkasse Hofgeismar (unter ihrem Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Göllner aus Obermeiser) einen Neubau errichtet und damit der Freiwilligen Feuerwehr Obermeiser das lang ersehnte Gerätehaus (mit Unterrichts-und Sanitärräumen) geschaffen. Bei dem Ausbau des Gerätehauses wurde von den Mitgliedern kräftig mit handangelegt und aus Vereinsmitteln die Kücheneinrichtung angeschafft. In den folgenden Jahren wurde dann aus den Erlösen vom Schlachteessen für Vereinsmitglieder noch fehlendes Geschirr gekauft. In diesem Jahr fand ebenfalls ein Feuerwehrfest aus Anlass des 50-
jährigen Bestehen der Wehr statt.
1985: Ein erschütterndes Bild zeigte sich den Aktiven der Wehr am 24.10. bei einem Verkehrsunfall auf der B7 im Bereich der Brücke. Ein Frontalzusammenstoß zweier Personenwagen forderte zwei Todesopfer. Zwei weitere Personen, die schwerste Verletzungen erlitten hatten, konnten nur unter erheblichen Mühen aus dem Autowrack geborgen werden.
1986: In diesem Jahr ereilte die Wehr Obermeiser ein Schicksalsschlag, der allerdings nicht gänzlich unerwartet kam. Der TÜV hatte das LF8 wegen gravierender Mängel aus dem Verkehr gezogen und die Wehr stand ohne Löschfahrzeug da. Nach geraumer Zeit, in der die Nachbarwehr Westuffeln den Brandschutz sicherstellen musste, wurde der Wehr als Übergangslösung ein Unimog (der früher vom Bund für Zivilschutz angeschafft worden war) zur Verfügung gestellt.
1987: Nach dem neuen Gerätehaus in 1984 erhielt die Wehr nun drei Jahre später am 21.10.1987 ein neues LF/8 (Iveco/Magirus, Ulm).
1988: Am 16.12.1988 wurde in der Jahreshauptversammlung (mit turnusmäßigen Neuwahlen) beschlossen, die Funktion des Wehrführers nicht automatisch mit der des Vereinsvorsitzenden zu verbinden. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Wehrführer auch immer gleichzeitig Vereinsvorsitzender. Die Versammlung wählte Heinz-Georg Himmelmann zum neuen Wehrführer und Ulrich Sünder zu seinem Stellvertreter. Erster Vorsitzender der Wehr nach getrennten Ämtern wurde Ewald Leck, 2. Vorsitzende Andrea Waitz, Kassierer Artur Sittig, Schriftführerin Edith Leck, 1. Beisitzer Helmuth Schopf, 2. Beisitzer Klaus Jäkel.
1989: Am 1. Mai wurde erstmalig der Maibaum am Feuerwehrgerätehaus von den Aktiven der Einsatzabteilung gesetzt. Die Veranstaltung erfuhr eine große Resonanz seitens der Bevölkerung.
1990: Nach sieben Wespennesteinsätzen in diesem Jahr, wurden 2 Imkeranzüge angeschafft, die sonst gegen eine Leihgebühr von der Wehr Ehrsten ausgeliehen werden mussten. Für die aktiven Kameraden wurden Ledersicherheitsstiefel und Handschuhe angeschafft. Ab den vier Öleinsätzen im Mai, Juni und Juli wurden aufgrund der 2 Bachläufe in der Ortsgemarkung die Aktivitäten in den kommenden Jahren in Richtung Grundwasser und Gewässerschutz gelegt. Helmuth Schopf wurde als neuer Kassierer gewählt, da Artur Sittig sein Amt niederlegte. Es wurde angeregt, eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Nach dem Mauerfall entstand im Frühjahr eine Freundschaft zwischen den Wehren Obermeiser und Heuthen (Heiligenstadt). Erstmalig reiste am 11.3. der Wehrführer der Wehr aus Heuthen zu einem Besuch in Obermeiser an, dem am 1.4. und 21.6. Besuche der Obermeiserer Wehr in Heuthen folgten.
1991: Mit einer Feierstunde wurde am 26.10.1991 die Jugendfeuerwehr mit 16 Mitgliedern gegründet. Klaus-
Dieter Pilger wurde kommissarisch zum Jugendwart ernannt. Die Einkleidung der jungen Brandschützer wurde aus eigenen Mitteln finanziert.
1992: Ein neues Zelt für die Jugendfeuerwehr wurde angeschafft. Ein als Abstellraum genutzter Boden über der Fahrzeughalle wurde von den Feuerwehrkameraden in Eigenleistung zu einem Raum für die Jugendfeuerwehr ausgebaut. Als Initiator und auch für den wesentlichen Teil des Ausbaues des Raumes verantwortlich war Kamerad Wolfgang Friedrich.
1993: Ein Folgen schwerer Verkehrsunfall verlangte den Aktiven am 20.9. sehr viel ab. Auf die B 7 zwischen Oberlistingen und Obermeiser wurden die Einsatzkräfte zu einem Verkehrsunfall mit zwei Schwerverletzten und zwei Toten gerufen. Der mit vier Personen besetzte Pkw kam nach rechts von der Fahrbahn ab und raste in den unmittelbar angrenzenden Wald. Der Pkw rammte zunächst ein Verkehrszeichen und prallte anschließend gegen einen Baum, bevor er sich überschlug und mit den Rädern nach oben liegen blieb. Der Jugendraum wurde in Eigeninitiative fertiggestellt. Für die Fertigstellung haben sich besonders die Kameraden Wolfgang Friedrich und Martin Leck eingesetzt. Auch in diesem Jahr wurde der Vorstand neu gewählt: 1. Vorsitzender Helmuth Schopf, 2. Vorsitzender Ewald Leck, Kassierer Dirk Lohne, Schriftführerin Edith Leck, Jugendwart Martin Leck, Wehrführer Ulrich Sünder, stellvertretender Wehrführer Frank Heinrich, Gerätewart Harald Leck, A & E Ewald Leck. Die in 1959 angeschaffte TS wurde auf Grund zu hoher Reparaturkosten gegen eine Vorführpumpe TS 8/8 von Magrius mit VW-Industriemotor zum Preis von 12.000,00 DM von der Firma Müller, Zierenberg, von der Gemeinde Calden finanziert, angeschafft.
1994: Am 22.10. hatte die Wehr doppelten Grund zu feiern: ihr 60-jähriges Bestehen und die Inbetriebnahme eines MTW, der vorwiegend für die Jugendfeuerwehr genutzt werden sollte. Die Gesamtkosten (Anschaffung und Umrüstung) für dieses Fahrzeug betrugen weit mehr als 7.000,00 DM und wurden in voller Höhe aus der Vereinskasse beglichen. Die Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Obermeiser tritt in Kraft.
1995: Die dringend gewordene Sanierung der Giebelwand am alten Feuerwehrgerätehaus wurde, da aus Kostengründen die Gemeinde nur das Material stellte, in Eigenleistung der FF vorgenommen, um die Nutzung des Schlauchturms, sowie das alte Gerätehaus insgesamt, weiterhin zu sichern. Der stellvertretende Wehrführer Frank Heinrich legt aus persönlichen Gründen sein Amt nieder. Als Nachfolger wurde Martin Neumeyer gewählt.
1996: Das Jahr begann mit einem ungewöhnlichen Einsatz. Keller leer pumpen -
mitten im Winter. Die lange Frostperiode wurde durch plötzlich einsetzendes Tauwetter in Verbindung mit Regenfällen beendet. „Land unter“ hieß es in zahlreichen Nachbargemeinden. In vier Einsätze wurden 100 Einsatzstunden geleistet. Ute Bringmann-Friedrich wird einstimmig zur Pressewartin gewählt. Eine Tauchpumpe wird angeschafft. Am 7. Februar wird erstmalig im Königsweg (präparierte Strecke) ein Rodelvergnügen für groß und klein veranstaltet, welches zahlreiche Besucher, nicht nur aus dem heimischen Dorf, sondern auch weit über die Nachbarschaftsgrenzen hinaus, anzieht.
1997: Einsatz Verkehrsunfall Abfahrt B7 Richtung Kassel am 18.2. gleich am Anfang des Jahres: Tödlich verletzt wurde ein 37 Jahre alter Mann aus Wolfhagen, als er mit seinem Pkw einen anderen Pkw rammte. Der Mann starb in seinem Auto. Der 33-jährige Fahrer des zweiten Wagens wurde schwer verletzt. 5 Millionen DM Sachschaden war die Bilanz bei Großbrand der Firma Klemme in Calden, bei der die Wehr Obermeiser am 28.2. gerufen wurde. Am 18.5. war wiederum der Einsatz bei Hochwasser gefragt. Nicht nur in Obermeiser, sondern auch in Ehrsten und Fürstenwald wurden die Aktiven zur Hilfe gerufen. 158 Feuerwehrleute mit 25 Fahrzeugen waren im Einsatz. Aus dem Überschuss vom Maibaumfest wurden 10 erstklassige Wetterjacken für die aktiven Kameraden der Wehr angeschafft. Der ASB Immenhausen spendet der Wehr aus dessen Reservebeständen ein Funkgerät.
1998: In diesem Jahr konnten größere Investitionen unter tatkräftiger Unterstützung aus der Vereinskasse in Form von acht Feuerschutzjacken, drei Handfunksprechgeräten mit Ladegeräten und vier neue Atemschutzmasken getätigt werden. Ein neuer Vorstand wurde gewählt: Wehrführer Ulrich Sünder, stellvertretender Wehrführer Martin Neuemeyer, Jugendwart Martin Leck, stellvertretender Jugendwart Andre Brack, Gerätewarte Martin Himmelmann und Karsten Kampe, erster Vorsitzender Ottmar Hilgenberg, 2. Vorsitzende Ute Bringmann-Friedrich, Kassenwart Dirk Lohne, Schriftführerin/Pressewartin Ute Bringmann-Friedrich, Vertreter A & E Harald Leck, Beisitzer: Fred Göllner, Karl-Hermann Schwarz, Wolfgang Friedrich, Hubert Prosser.
1999: Gewitter und Sturmböen suchten Anfang des Jahres unsere Region heim. Dachstuhlbrand, überflutete Keller, Beseitigung von Ästen, die den Straßenverkehr lahm legten, waren Einsätze Anfang des Jahres die von den Einsatzkräften wahrgenommen werden mussten. Zu zwei Großrundballenpressenbränden wurde die heimische Wehr zusammen mit der Wehr Westuffeln gerufen. Es werden Überlegungen angestellt einen Anhänger zu beschaffen.
2000: In der Zeit von Silvester 23.30 Uhr bis Neujahr 1.00 Uhr richtet die Wehr eine Funkbereitschaft im Gerätehaus ein, weil man wegen des Jahr 2000-Problems der EDV einen Strom- und Telefonausfall befürchtete. Doch der Jahreswechsel verlief unproblematisch. Starkes Gewitter mit schwerem Hagel sorgte auch in diesem Jahr für überflutete Keller und umgestürzte Bäume und somit wieder für reichliche Einsatzstunden der Wehr. Das EDV-Feuerwehrprogramm „Florix“ wird in Hessen eingeführt, aus diesem Grund wird ein Laptop angeschafft, der Unkostenbeitrag in Höhe von 1.500,00 DM wird aus der Vereinskasse finanziert. Aus Vereinsmittel wird ein Böckmann-Anhänger angeschafft, der der Wehr im Juli im Rahmen eines kleinen Festes übergeben wird.
2001: Vakant wurden in diesem Jahr die Ämter des stellvertretenden Wehrführers und eines Beisitzers. Anja Schwarz wird zur stellvertretenden Wehrführerin gewählt. Die erste weibliche Führungskraft in der Wehr Obermeiser und im Landkreis Kassel. Beisitzerin wird Carola Böcker-
Jütte. Der Mitgliedsjahresbeitrag wird von DM auf Euro umgestellt. Mit einem Fest wird das 10-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr begangen. Das Feuerwehrgerätehaus erhält einen eigenen Telefonanschluss.
2002: Das Jahr 2002 war bis dato mit 11 Einsätzen und 200 geleisteten Einsatzstunden das Jahr mit der bisher höchsten Einsatzhäufigkeit in einem Berichtsjahr. Hilfe bei Verkehrsunfällen, Beseitigung von umgestürzten Bäumen nach Gewitter und Sturm, überflutete Keller und einige Brände hielten die Wehr im Atem. Ein gebrauchter Ford-Transit Bus wird aus Vereinsmittel gekauft und in ca., 200 Arbeitsstunden von Aktiven der Einsatzabteilung aus- umgebaut und beschriftet.
2003: Turnusmäßig wurde auch in diesem Jahr ein neuer Vorstand gewählt. Erstmals seit Bestehen Feuerwehr wurde eine Frau zur ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: 1. Vorsitzende Ute Bringmann-Friedrich, stellvertretender Vorsitzender Martin Neumeyer, Kassenwart Dirk Lohne, Schriftführerin/Pressewartin Ute Bringmann-Friedrich, Beisitzer: Heiko Jordan, Karl-
Hermann Schwarz, Wehrführer Ulrich Sünder, stellvertretende Wehrführerin Anja Schwarz, Jugendwart Martin Leck, stellvertretender Jugendwart Dirk Jordan, Gerätewart Karsten Kampe und Andre Brack, Besitzer Feuerwehrausschuss: Hubert Prosser und Fred Göllner, Vertreter A und E Harald Leck. 650 Sandsäcke werden in Gitterboxen als Vorsorgemaßnahme für künftige Überflutungen in der Dreschhalle eingelagert.
2004: Keine großen Anforderungen wurden in diesem Jahr an die Mitglieder der Einsatzabteilung gestellt. Eine neue Küchenzeile wird aus Vereinsmitteln angeschafft. Ebenso ein komplett ausgerichteter Computer mit Rechner, Monitor, Scanner und Drucker, sowie ein Toilettenwagen.
2005: Der Gruppenraum sowie das Treppenhaus im Feuerwehrgerätehaus werden in Eigenleistung renoviert. Der Vorstand beschließt mit Erreichung von 50 Mitgliedsjahren in der Freiwilligen Feuerwehr betroffene Kameradinnen und Kameraden zu Ehrenmitgliedern zu ernennen.
2006: Die Jugendfeuerwehr feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Ein neues Zelt für die Jugendfeuerwehr wird angeschafft.
2007: Einen der spektakulärsten Einsätze hatten die Kameraden der Einsatzabteilung gleich Anfang des Jahres zu verrichten. Ein Geländewagen mit Viehanhänger war in Folge Glätte verunfallt. Aufgabe der Kameraden war es hier, neben der Einsammlung der Wrackteile und Reinigung der Straße sowie Aufrichtung des Pkws, die umherirrenden Schweine einzufangen. Der Feuerwehrzug Obermeiser/Westuffeln übernehmen den Brandschutz für das Gut Hohenborn zusammen und unterstützen damit die FFW Zierenberg. Monatelange Verhandlungen zwischen der evangelischen Kirche und der Gemeinde Calden zwecks Renovierung des alten Bürgermeisteramtes und die damit für die Feuerwehr verbundene Räumung der genutzten Garage sind abgeschlossen. Die Kirche wird aus Kostengründen die Räumlichkeiten nicht renovieren, somit bleibt der Feuerwehr die Nutzung der Garage und des Schlauchturmes erhalten.
2008: Neben Einsätzen bei Verkehrsunfällen, Beseitigung von Sturmschäden und leichten Bränden hatten die Kameraden der Einsatzabteilung in der Nacht des 28. Oktober einen außergewöhnlichen Einsatz: Tierrettung: Nachts um 3.05 Uhr musste ein Hund aus der Warme gerettet werden. 500 neu gefüllte Sandsäcke werden eingelagert. Ein Zwischenboden zwecks Lagerung diverser feuerwehrspezifischer Gerätschaften wird in die Fahrzeughalle in Eigenleistung eingezogen, dementsprechend ein Aufzug angeschafft. Das 20. Jahr der Maibaumaufstellung wird mit vielen Attraktionen rund um das Feuerwehrgerätehaus gefeiert. Bei den routinemäßig anfallenden Neuwahlen, in der die Besetzung der zu vergebenen Ämter ein Problem darstellte, wurde Anja Leck als erste weibliche Wehrführerin der Wehr Obermeiser sowie der Großgemeinde Calden gewählt. Weiterhin wurden gewählt für die Einsatzabteilung: Torsten Ohrbach, stellvertretender Wehrführer, Martin Leck Geräte- und Jugendwart, Beisitzer Heiko Jordan und Fred Göllner. Vereinsvorstand: 1. Vorsitzende Ute Bringmann-Friedrich (maximal für ein weiteres Jahr), Dirk Lohne Kassierer und 2. Vorsitzender (2. Vorsitzender maximal ein Jahr), Schriftführer Peter Voepel, Beisitzer: Hubert Prosser und Karl-Hermann Schwarz.
2009: Die Feuerwehr Obermeiser feiert ihr 75-jähriges Bestehen.
Vor 1934 Heinrich Kepper
1934 bis 1937 Adolf Sünder
1937 bis 1939 Heinrich Neumeyer
1940 bis 1946 Heinrich Schwarz
1947 bis 1959 Heinrich Schwarz
1960 bis 1974 Hermann Neumeyer
1974 bis 1988 Ewald Leck
1988 bis 1993 Heinz Georg Himmelmann
1993 bis 2008 Ulrich Sünder
2008 bis 2010 Anja Leck
2010 bis 2021 Torsten Ohrbach
2021 bis 2023 Tom Göbel
2023 bis Heute Stephan Sünder
1947 bis 1959 Heinrich Schwarz (Vorsitzender und Ortsbrandmeister)
1959 bis 1974 Hermann Neumeyer (Vorsitzender und Ortsbandmeister)
1974 bis 1993 Ewald Leck (Wehrführung und Vorsitz wurde am 16.12.1988 getrennt)
1993 bis 1998 Helmuth Schopf
1998 bis 2003 Ottmar Hilgenberg
2003 bis 2009 Ute Bringmann-Friedrich
2009 bis 2012 Dirk Lohne
2012 Anja Leck
Vor 1952 Hermann Neumeyer
1952 bis 1956 Herbert Richeling
1957 bis 1958 Fritz Hold
1958 bis 1990 Artur Sittig
1990 bis 1993 Helmuth Schopf
1993 bis 2009 Dirk Lohne
2009 bis 2012 Karl - Heinrich Temme
2012 Dirk Lohne
Bis 1952 nicht bekannt
1952 bis 1988 Fritz Göllner
1988 bis 1998 Edith Leck
1998 bis 2008 Ute Bringmann-Friedrich
2008 bis 2014 Peter Voepel
2014 Carina Köhler
1991 bis 1992 Klaus-
Dieter Pilger (kommissarisch)
1992 bis 2009 Martin Leck
2009 bis 2012 Timo Jordan
2012 bis 2015 Marcel Kepper
2015 bis 2016 Dirk Jordan (kommissarisch)
2016 bis 2018 Tom Göbel
2018 bis 2023 Celina Göbel
2023 bis Heute Martin Leck